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TV 1966 Steinach e.V.

TV 1966 Steinach e.V.

Erfolgreicher Themenabend: Neue Impulse für ein schmerzfreies Leben

Wer kennt es nicht: Das leidige Thema Schmerzen! Kaum tut eine Bewegung weh, wird sie vermieden. Statt weiter aktiv zu bleiben geht man in die Schonung, Faszien verfilzen und man bewegt sich immer noch weniger – ein Teufelskreis hat begonnen. Doch wie kann man diesen Kreislauf durchbrechen und seinen Schmerzen den Kampf ansagen? Zur Beantwortung dieser Frage hatte der TV Steinach zu seinem aktuellen Themenabend die Referentin Linda Pranic eingeladen. Sie ist Ergotherapeutin, sowie zertifizierte Liebscher- und Bracht-Therapeutin und gab rund 50 Interessierten unter dem Titel „Aktive Schmerzlösung nach Liebscher und Bracht“ neue Impulse für ein schmerzfreies Leben.

„Schmerzen sind eine Notwendigkeit fürs Überleben“, startete Pranic ihren in neun Einheiten gegliederten Vortrag. Ein erstes Raunen ging durch die Steinacher Turnhalle. Doch mit ihren klaren und verständlichen Beispielen schaffte es die sympathische Fachfrau, den Anwesenden die positiven Seiten der „hauseigenen Alarmanlage“ zu vermitteln. Sie wies darauf hin, dass Schmerzmittel nur betäuben und je mehr Unwohlsein unterdrückt wird, desto stärkere Signale sendet diese innere Alarmglocke aus. Um ein Verständnis für die Entstehung der Schmerzen zu schaffen, erhielten die Themenabendbesucher eine Einführung zum Aufbau eines Gelenkes und die Wirkmechanismen der Muskulatur. Pranic entlarvte, dass ungenutzte Bewegungswinkel die häufigste Ursache für die Schmerzentstehung sind. Dadurch steigt die Grund- und Arbeitsspannung der Muskulatur und gleichzeitig verkürzen und verfilzen zunehmend die Faszien. Als zusätzlichen Faktor nannte sie ungeeignete Ernährung, die das Körpergewebe übersäuert. „Wie viel Prozent der möglichen Bewegungswinkel unserer Gelenke nutzen wir tagtäglich?“, forderte die Referentin das äußerst aktive Publikum heraus und erhielt zahlreiche Schätzungen. Dass es am Ende nur rund 10 % sind, schockierte.

Nun folgte die Vorstellung der Liebscher & Bracht-Therapie, welche einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und sich vor allem als „Hilfe zur Selbsthilfe“ sieht. Mittels Drücken (= Osteopressur), Dehnen (= Engpassdehnungen) und Rollen (= Faszienrollmassage) wird der zu hohen Spannung in Muskeln und Faszien entgegengewirkt. Als Herzstück der Therapie ging Linda Pranic besonders auf die Engpassdehnung ein, welche 2,5 Minuten gehalten werden sollte und führte so zu praktischen Übungen für den Alltag über. Die Teilnehmer brachten sich rege mit ein, analysierten die möglichen Bewegungsrichtungen und -winkel zahlreicher Gelenke von Kiefer bis Sprunggelenk und dehnten motiviert mit. Auch wurden dankbar Anregungen für verschiedene Bewegungen im täglichen Leben angenommen. Die vielfältigen Fragen am Ende beantwortete Pranic geduldig und ausführlich.

Die TVS-Verantwotlichen dankten der engagierten Referentin für den aufschlussreichen Vortrag, freuten sich sehr über die rührige Teilnahme am Themenabend und wünschten allen, dass die gesetzten Impulse wirksam in den Alltag integriert werden können.