TV Steinach singt gegen Einsamkeit
„Miteinander und Füreinander – das geht nicht allein“! Aus diesem Grund hat sich der Steinacher Turnverein am Karsamstag eine Aktion gegen Einsamkeit einfallen lassen. „In Zeiten, in denen Pflegeheimbesucher keinen Besuch bekommen dürfen, wollten wir ihnen zu Ostern eine kleine Freude bereiten und ihren Alltag mit einer kleinen Abwechslung verschönern“, so Initiatorin Amelie Hildbrand zur Idee. Da gemeinschaftliche Turn- oder Tanzauftritte aktuell nicht erlaubt sind, konnte ein kleines Orga-Team kurzerhand vier TVS-Sängerinnen mobilisieren und kleine Konzerte auf die Beine stellen.
Kältetechniker Bertin Metzger stellte ohne zu zögern seinen Transporter zur Verfügung, belud ihn mit dem nötigen technischen Equipment und brachte ihn nacheinander zum Pflege- und Betreuungsheim Fußbach in Zell, dem ASW-Haus-Kappelenblick in Biberach, der Winkelwaldklinik Nordrach, sowie dem Seniorenzentrum St. Gallus.
Die Einrichtungen hatten Kabeltrommeln bereitgestellt, so konnte kontaktlos aufgebaut werden. Das Pflegepersonal brachte in allen Häusern mit großem Engagement und Aufwand, so viele Bewohner wie möglich an die Fenster und auf die Balkone. Schon konnte der kurzweilige musikalische Ausflug aus der Isolation beginnen.
Monika Schwendemann, ihre Töchter Ida und Greta, sowie Mara Schwendemann starteten mit dem Titelsong der letztjährigen Vereinsnikolausfeier „Mein Lied“ und schwenkten dann mit „Hallelujah“ und „Du bist Du“ zu einem kirchlichen Repertoire um. Zum Abschluss gab es einen Ohrenschmaus in Form eines Medleys bekannter Refrains. Bei Hits wie „Immer wieder sonntags“, „Rote Lippen soll man küssen“ und dem Highlight „Schwarzwaldmarie“ erspähte man freudig schunkelnde, winkende oder gar mitsingende Senioren. Natürlich gab es auch Raum für ein spontanes Geburtstagsständchen, welches der Jubilarin große Freude bereitete.
Die Sängerinnen und das Orga-Team waren am Ende des Tages sehr gerührt. So viel Dankbarkeit und Freude und immer wieder ein „kommt bitte mal wieder“ ist schon eine besondere Anerkennung und das klare Zeichen, dass die rund 25-minütigen Vorträge das Ziel erfüllten: die Menschen wurden aus ihrer Einsamkeit herausgeholt und hatten trotz körperlichem Abstand ein freudiges gemeinschaftliches Erlebnis.